Paläste auf dem Wasser 


Das Festival des Spiels, des Sports und der Kunst
Olympia Park, München
01.-09.07.2022

 

Der Olympiasee wird zur kollektiven Spiel- und Aktionsfläche! Kinder und Erwachsene bebauen und beforschen gemeinsam mit Künstler*innen die Wasserfläche des Parks. Das Projekt Paläste auf dem Wasser lädt die Teilnehmer*innen dazu ein, Park und See verändert wahrzunehmen und das Spektrum seiner Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern. Handwerkliche, architektonische und künstlerische Interventionen setzen bei den Teilnehmer*innen unterschiedliche Handlungsimpulse frei – Mitmachen und Zuschauen wechseln sich ab. Ein ausdifferenziertes Angebot an Werkzeugen, Baumaterialien, Apparaten, Displays und Spielarrangements regt dazu an, eigenständige und aneinander anknüpfende Gestaltungsideen zu entwickeln und umzusetzen. Als Pendant zur fixen Architektur des Parks wird der See zum temporären Projektions- und Möglichkeitsraum, zum fluiden Wohnzimmer, zur form- und bespielbaren Bühne, seine Ufer und Brücken zur Tribüne. Ein Pavillon an Land verführt Kinder und Flaneure dazu, den Übergang aufs Wasser zu wagen, vom sicheren Landungssteg aus auf eine schaukelnde Plattform. Alle weiteren Wasserpfade werden vor Ort entworfen und gebaut. Durch die Bespielung verändert sich die Wasserlandschaft täglich: Schwimmende Behausungen und aufblasbare Objekte auf dem Wasser korrespondieren mit Sound- und Videoinstallationen an Land und steigern sich zu einer sinnlich angereicherten Choreografie.
Was verbindet Ihren künstlerischen Beitrag mit den Olympischen Spielen 1972?

Paläste auf dem Wasser greift das radikale Aneignungskonzept des Parks im Sinne von Günther Grzimek auf. Ohne Trennlinie zwischen Publikum und Teilnehmer*innen widersetzt sich das Projekt einer konventionellen Unterhaltungslogik. Durch das offene und partizipatorische Angebot fordert das Projekt zur „Inbesitznahme des städtischen Freiraums“[1] auf. Zugleich wird die akteur*innenbezogene Perspektive der„Spielstraße“ 1972 von Werner Ruhnau zugunsten einer expliziten Ansprache von Kindern und Jugendlichen erweitert.
Durch die Bezugnahme auf „Spielen im Olympiadorf“ der Pädagogischen Aktion 1972 lotet das Projekt die Aktualität und das Potential von Aktionen zwischen Kunst(pädagogik) und Spiel aus. »Paläste auf demWasser!« reflektiert die situativen Besonderheiten des Olympiasees und Parks und ihrer laufenden Veränderung seit deren Entstehung und eröffnet den Teilnehmer*innen Zugänge zu einem kollektiven,materialbasierten Aushandlungsprozess, im Zuge dessen neue Lesarten des Öffentlichen Raums entwickeltund erprobt werden.

[1] Süddeutsche Zeitung: Trauer um Professor Grzimek, 11. Mai 1996, Regionalausgabe Freising

Teilnehmende Künstler*innen und Wissenschaftler*innen:
Dominik Baumüller, Colin Djukic, Constantin Gröbner, Felix Ganzer, Gerd Grüneisl, Leonie Jung-Irrgang, Lukas Kötz, Julius Lermer, Margit Maschek, Moritz Matschke, Anna Pech, Hansjörg Polster, Ella Steinbach